Kreuzweg Teil 9 & Teil 10

XI. Einzig sein – Fallen

 

Es bringt DICH nochmals zu Fall:
das Kreuz, die Nacht und die Zweifel am Auftrag.

DU hast gesprochen, gelehrt:
Was DU erfahren, erlitten, erlebt hast.

Jetzt drĂŒckt sich in DEIN Denken hinein
dieses Nicht – genĂŒgen, nicht sein wie die andern,
dieses Einzig – Sein.

DU kannst nicht mehr.
das Kreuz begrÀbt DICH unter sich
und dahinter steht EINER

Niemand kommt allein in diese Nacht,
in diese Kraftlosigkeit,
in diese Ausweglosigkeit.

DU liegst Momente wie gestorben
Unter dem Kreuz der Nacht –
ALLEINE.

 

XI. Einzig sein - Fallen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

X. Entblösst – Geborgen

 

Er nimmt DIR das Kleid weg.
Er muss es tun – schaut DICH nicht an.
Er beraubt DICH des Schutzes.

DU aber weisst DEINE WĂŒrde geborgen – Innen.

Was aber,
wenn die Blicke der Neugierigen
sie selber entehren?
Wenn nicht nur DU nackt dastehst,
wenn die Gedanken der Gaffer offenbar werden?

Können sie es ertragen,
ihre eigene Blösse zu sehen
ohne DIR die Schuld zuzuschreiben –
DU stehst ja nackt vor ihnen —
– Mensch –
In aufrechter Haltung, in Ehrlichkeit und Anmut –
Geboren zum Spiegel Gottes.

 

X. Entblöst - Geborgen

Kreuzweg Teil 7 & Teil 8

VII. Hinfallen – Hineinfallen

 

Alles ist versunken – weggerĂŒckt:
die Stadt, die Menschen und DU gehst

Weg, Ziel, Hoffnung sind nur noch Vision.

 

DU fÀllst wieder in der Staub der Verachtung,
in den Staub des Nicht-erwĂŒnscht-sein.

 

Mit dem Gesicht am Boden,
die Seele voller Fragen,
fÀllst DU hinein in die Weite des Alls.

 

Sterne blitzen auf:
leuchtendes Erkennen
DEINER Kraft und WĂŒrde
DEINER inneren Freiheit,
weit grösser,
als was von aussen zu sehen ist;

 

sie wagen dich nicht mehr zu schlagen!

 

VII. Hinfallen - Hineinfallen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VIII. Sie weinen alle


 

DU bist aufgestanden und gehst mitten durch die Menge.
Das Kreuz hÀltst DU fest:
– halte DEINE Freiheit fest,
– halte DEINE Liebe fest,
– halte DEINE Hoffnung fest!

 

Da schauen Frauen zu DIR auf.
Sie weinen und klagen,
sehen in deinem Schicksal die eigene WĂŒrde verletzt,
die unterjochte WĂŒrde der Kinder.

 

Ja weinet, damit eure Augen zu sehen beginnen –
Unter dem Schleier die WĂŒrde und Kraft,
allen Ansehen zu schenken
bis daraus Achtung und Liebe wird.

 

Nichts ist jetzt wichtig –
Nur dies eine fĂŒr alle Geschöpfe –
Ansehen!

 

VIII. Sie weinen alle

Kreuzweg Teil 5 & Teil 6

V. DU brauchst jemanden –
Simon?

 

Das Kreuz ist schwer – schau DICH um,
jemand wird DIR tragen helfen.

 

Die ganze Stadt weiss um DEINE Verurteilung,
ist mitschuldig an der Stagnation der Zukunft.
Sie schauen zu, wie DU den Weg gehst.

 

Nur wenige sehen mit anderen Augen –
können das Kreuz der Hoffnung tragen helfen.

 

Simon trĂ€gt mit DIR in der neue Sichtweise –
ahnt DEINEN lebenserneuernden Weg.

V. Du brauchst jemanden - Simon

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VI. Versteht jemand?
Veronika

 

Begegnung mit einer Frau –
Sie scheint den Weg zu kennen,
den Kreuzweg des Schweigens,
trotz sprechender, schreiender Visionen
im Herzen.

 

Sie schweigt – DU schaust sie an;
DU verstehst die Sprache der Augen,
die Sprache des Gesichtes und der Gestik.

 

DU drĂŒckst DEIN Gesicht in ihr Tuch.
Sie schaut –
DU siehst und staunst –
in ihrem Gesicht spiegelt sich das DEINE
sie sieht und staunt –
DEIN Gesicht ist eingezeichnet in ihr Tuch –
Materie und Liebe
Begegnung die nie mehr endet.

VI. Versteht jemand - Veronika

Kreuzweg Teil 3 & Teil 4

III. Unter dem Kreuz fallen

DU hast gedacht, alles tragen zu können –
die Last – das Schweigen

nun fÀllst DU in den Staub der Strasse.
Schmutz, den DU nicht erwartet hast,
wird plötzlich sichtbar.

 

DU kannst es nicht mehr tragen:
das Kreuz der Trauer, der Aggression,
die in den Staub getretene Hoffnung.

 

TrÀnen der Ausweglosigkeit,
Spott und Hohn in den Augen der Menge –
und im eigenen Kopf.

 

Wie nur kannst DU den Weg weitergehen,
woher die Kraft nehmen, die verloren ist?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IV. Der Mutter begegnen

 

DU bist aufgestanden,
hast die TrĂ€nen abgewischt –
in der Nacht des Verrats.

 

Weg unter den FĂŒssen –
Mitten unter denen weitergehen,
die DICH nicht verstehen.

 

Nun schaust du der Mutter ins Gesicht.
Mutter – Frau die DICH geboren,
DICH prĂ€gt bis heute –
ohne es bemerkt oder gewollt zu haben.

 

Sie steht am Weg,
versteht den Weg, den DU gehst.
Geh weiter mit ihrem erbarmenden Blick!

las.

IV. Der Mutter begegenen

 


 

 

Mattenkapitel

Wir fĂŒhren in unseren Gemeinschaften jedes Jahr zwei Mattenkapitel durch. In grösseren oder kleineren Gruppen haben wir uns im Februar und MĂ€rz mit dem Thema Vertrauen beschĂ€ftigt: Vertrauen unserer GrĂŒndergestalt Pater Theodosius, Vertrauen der Menschen in der Bibel, unser eigenes Vertrauen und Gottvertrauen.

Die GesprÀche in den Kleingruppen waren besonders intensiv.

 

Kreuzweg Teil 1 & Teil 2

I. Zum Tod verurteilt werden

 

DU bist erst dreissig jÀhrig und glaubst
mitreden zu können
in unserer Gesellschaftsordnung.
DEINE Taten, ja – die zeugen von FĂ€higkeiten,
von der Verbindung zum höchsten Gott,
zur der Urkraft
und zum Wesen des Menschseins.

 

Aber DEINE Ideen und
DEINE Worte sind provokativ –
gefĂ€hrlich fĂŒr unsere Lebensgemeinschaft:
DU entlarvst zu viel –
DU gibst den „Geringen“ Ansehen –
dafĂŒr mĂŒssen wir DICH verurteilen
DICH mundtot machen
DICH ausschalten.

 

II.  Das Kreuz auf sich nehmen

 

So ist das also – schweigen soll ich;
die ganze Kraft der Zukunft
soll ich hinaustragen aus der Stadt –
aus den Wegen der Gesellschaft?
weg – tragen soll ich sie?
Es ist ein Kreuz.

 

Sie sehen die Zukunft nicht
in den JĂŒngeren –
sie glauben Zukunft zu haben
in der eigenen Leistung:
warum sieht keiner weiter –

in die Weite des Kommenden?

 

las.

Konzert in der Klosterkirche

Am kommenden Freitag, 6. MĂ€rz 2015 findet um 19.30 Uhr ein Konzert zum Thema „Songs for Ariel“ statt.

Alexander Seidel (Countertenor) und Daniel Trumbull (Cembalo) prĂ€sentieren folgende StĂŒcke:

Georg Friedrich Händel (1685-1759)

Kantate „Dolce pur d`amor d`affanno“ HWV 109

Suite de Piece pour le Clavecin A – Dur HWV 426

Kantate „Figli del mesto cor“ HWV 112

Suite de Piece pour le Clavecin A- Dir HWV 426

aus: Kantate „Nel dolce tempo“ HWV 135

Arie „Senti, di te, ben mio“

Pause

Henry Purcell (1659-1695)

Songs:

Music for a while – Here the deities approve

Suite for Harpsichord Z.663

An Epithalanium (Wedding Song)

Michael Tippett (1905-1998)

Songs for Ariel (from Shakespeares „The Tempest“)

Der Eintritt ist frei (Kollekte). TĂŒröffnung ist um 19.00 Uhr

Beginn der Fastenzeit

WĂ€hrend der Fastenzeit wird seit dem 13. Jahrhundert in katholischen und reformierten Kirchen der Altarraum mit einer Art Vorhang im Gebetsraum der GlĂ€ubigen abgetrennt. Das sogenannte Hungertuch oder Fastentuch wird kĂŒnstlerisch gestaltet und soll den GlĂ€ubigen eine Anregung zur Besinnung sein. Schwester Gielia Degonda hat fĂŒr diese Fastenzeit erstmals ein eigenes Hungertuch geschaffen, das in der Klosterkirche zum Nachdenken einladen will.

Hungertuch

In Reichweite

Was Du als selbstverstÀndlich betrachtest,

ist fĂŒr mich ausser Reichweite

Was ich sÀe,

wird im Keim erstickt – durch eine unzĂ€hmbar gewordene Natur

und durch die ungleiche Verteilung

 Wir hoffen weiter – auf Gerechtigkeit

Du kennst keinen Hunger

Ich harre im Hunger aus

Was Du isst,

sÀe und ernte ich und gebe es weg

Dir fÀllt die Auswahl schwer,

wÀhrend ich keine habe

Mit dem, was ich verdiene, kann ich kaum meine Kinder ernÀhren

Das Ungleichgewicht bleibt bestehen

In der SĂ€ttigung erstarkt,

im Hunger schwach

Werden wir uns je wehren können?

Gibt es Gerechtigkeit?

ÜbersĂ€ttigung – UnterernĂ€hrung

Wir hungern weiter

Worin bestĂŒnde die Gerechtigkeit?

Ich verdiene an meiner Ernte soviel,

dass ich leben kann

Auf Ausgleich hoffen und auf Morgen vertrösten

Wo verbirgt sich die Klage fĂŒr das Unterlassene?

Wer hungert, erfÀhrt Gerechtigkeit

Im Teilen zwischen Dir und mir entstĂŒnde Hoffnung

Und die Möglichkeit einer fruchtbaren Zukunft

     Text: MichÚle Brandenberg Zug/Basel

       Bild: Sr. Gielia Degonda, Kloster Ingenbohl

 

Fasnacht als Teil unserer Kulturgutes

Die AuffĂŒhrung des StĂŒckes „Xundheit“ war der Höhepunkt des gemeinschaftlichen Fasnachtstreibens auf dem KlosterhĂŒgel. Schwestern, Mitarbeitende und GĂ€ste erfreuten sich an den verschiedenen Sketchs rund um den nicht immer so frohen Arztbesuch.

Freude bereiteten uns Schwestern auch die herzlichen Begegnungen mit der NĂŒsslergesellschaft, der Bartlifamilie und der Katzenmusik Brunnen.

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