Aufstehen für Menschenwürde

Die Generalleitung hat zur Konferenz der Beauftragten gegen Menschenhandel eingeladen. Als Referentin wurde die Gründerin von SOLWODI (Abkürzung von SOLidary with Women in DIstress) eingeladen. Den Grundstein für diese Menschenrechts- und Hilfsorganisation legte Sr. Dr. Lea Ackermann in Kenia (1985), wo sie als Ordensfrau mit Frauen und Mädchen ins Gespräch kam, die sich aufgrund ihrer Armut prostituierten.

Aber es geht nicht allein um die Frauen und Mädchen, die ein solches Los über sich ergehen lassen müssen. Es geht um die Einstellung unserer westlichen Gesellschaft zum Menschsein überhaupt. Eine Gesellschaft, die Menschenhandel nicht aufdeckt, weil viel Geld dabei in Umlauf kommt und einiges davon vom Staat einkassiert wird, kann sich nicht auf die Menschenrechte stützen. Sr. Lea erläutert weiter, was uns schon subtil suggeriert wurde: Eine Gesellschaft die käuflichen Sex als Arbeit taxiert, hat eine verschobene Blickrichtung. Sr. Lea ist überzeugt, dass niemand sich wirklich freiwillig auf solche «Geschäfte» einlassen würde, wenn sie frei wählen könnten. Sie zeigt auf, dass sich die Nordischen Staaten in West-Europa klar gegen die Gewalt an Frauen und Mädchen durch die Prostitution ausgesprochen haben, und der käufliche Sex in ihrer Gesetzgebung verboten ist. Dadurch wird leider das Übel noch nicht abgeschafft, aber die Blickrichtung wird korrigiert. Was ist denn mit der nachfragenden Seite, mit den Sexkäufern? Gibt es eine Art perverse Sucht aus der Möglichkeit sich zu kaufen, was einem beliebt? Eine betroffene Frau spricht das Problem so an: «So langsam bekomme ich den Eindruck, dass nicht ich verrückt bin, weil ich Gewalt nicht ertrage, sondern dass die Gesellschaft verrückt ist, weil sie die Gewalt an Frauen für normal hält. …»

Das «Nordische Modell», das bereits in den Ländern Schweden (1999), Island (2009, Norwegen (2009), Kanada (2014), Nordirland (2015), Frankreich (2016), Irland (2017), erfolgreich umgesetzt wird, bietet eine gesellschaftliche Analyse der Prostitution, denn…

  • Geschlechtergerechtigkeit ist nicht möglich, wenn Männer Frauen durch den Kaufakt zur Ware degradieren. Niemand ist ein Sexobjekt!
  • Prostitution ist keine Antwort auf die Armut der Frauen!
  • Prostitution ist unvereinbar mit den Menschenrechten!

 

Informieren Sie sich weiter:

Konvention zur Unterbindung des Menschenhandels

 

 

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